Ein Besuch im Ahrtal: Nur „mit anpacken“ reicht nicht, die ehrenamtliche Ahrtal-Helfer brauchen viele unterschiedliche Begabungen.

Seit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sind erst 7 Monate vergangen, das Thema ist nicht mehr medial präsent und wurde durch andere aktuelle Ereignisse verdrängt. Aber nach wie vor ist die Not für die Betroffenen groß, die Schäden überall sichtbar, die Erlebnisse noch nicht verwunden.

ProTeam-Geschäftsführer Max Schell war durch eine Kundenverbindung in Kontakt zu dem Verein „Helferwerkstatt e.V.“ gekommen und hatte sich nach den ersten Informationen dann spontan und gemeinsam mit SanData zu einer Spende von 2.000, – € entschlossen.

Die Leiterin dieses Helfer-Vereines – Frau Sabine Zange – lud daraufhin Max Schell zu einem Besuch ins Ahrtal ein, um direkt vor Ort darüber zu informieren, wie die Spenden eingesetzt werden. „Bitte Gummistiefel und am besten alte Jeans anlegen“ gab Sabine Zange als Tipp mit. Beim Rundgang im knöcheltiefen Schlamm war dann diese Bekleidung auch erforderlich. Auf einer Fläche von mehreren 100 Quadratmetern wurde dann deutlich, welche enormer Aufwand dieser Verein als zentrale Anlaufstelle für Helfer und Betroffene des gesamten Ahrtals seit Beginn der Katastrophe Woche für Woche erbringt – das ungebrochene Engagement der ca. 20 ausschließlich ehrenamtlichen Helfern, die direkt am Ufer der Ahr seit Beginn der Katastrophe an vier Tagen in der Woche vor Ort Hilfe leisten, beeindruckt nachhaltig.

In Zelten und Container sind Werkstätten eingerichtet und dort werden Traktoren, Elektrogeräte und Fahrzeuge aller Art gelagert und wieder instandgesetzt, derzeit stehen noch über 1800 Reparaturen an.

Sabine Zange und Max Schell (4. v. l.) im Kreis einiger Helfer
Sabine Zange und Max Schell (4. v. l.) im Kreis einiger Helfer

Dies ist nicht zuletzt auch eine organisatorische Herausforderung und erfordert auch ein entsprechendes professionelles Management. Die Drehmaschinen, Container, Schweißgeräte und Werkzeuge aller Art, die für diese Arbeiten notwendig sind, kommen von Spendern aus der gesamten BRD. Diese Spender, in der Mehrzahl Unternehmen, müssen gefunden, die Spenden entsprechend dokumentiert und organisatorisch ein- und umgesetzt werden – Sabine Zange sieht darin eine ihrer wichtigsten Aufgabe.

Neben dem Verwalten von Sach- und Geldspenden sowie dem Einteilen der anstehenden Arbeiten brauchen die ehrenamtlichen Helfer manchmal auch selbst psychologische Betreuung und Motivation. „Die Not der Betroffenen hinterlässt oftmals auch bei uns seelische Spuren, die man nicht immer so einfach wegstecken kann und uns Helfer auch tief bewegt“. Sabine Zange schildert dazu Ereignisse, die sprachlos machen. So auch das Gespräch in einem Haus eines Rentners, das Max Schell führen konnte: Die über viele Jahre restaurierten Oldtimer-Motorräder des Rentners wurden Opfer der Flutwelle, die für ihn und seine Frau so überraschend kam, dass sie sich nur noch in den ersten Stock flüchten konnten. Neben der Renovierung seines Hauses, mit der er noch viele Monate beschäftigt sein wird, fehlt dem Rentner zum Neuaufbau der Fahrzeuge nun aber die Kraft.

Max Schell, der in seiner Freizeit selbst auch Oldie-Motorräder restauriert, hat sich nach all diesen Endrücken entschlossen, seine Schrauber-Kenntnisse aktiv einzubringen und seine Hilfe angeboten.

Sabine Zange und Max Schell vor einer „Danke-Helfer-Wand“
Sabine Zange und Max Schell vor einer „Danke-Helfer-Wand“

 

Erwähnt werden muss aber auch noch, wie vielfach die Ahrtal-Betroffene Ihren Dank an die Helfer zum Ausdruck bringen: „An vielen Häuserwänden der Ahr entlang steht eine Dankesgruß oder ist einfach nur ein Herz als Zeichen des Dankes der Anwohner an die Helfer aufgemalt“ so Max Schell, den sein Besuch im Ahrtal nicht nur in dieser Hinsicht stark beeindruckt hat.